Die ärztliche Osteopathie erfordert eine langjährige zusätzliche Ausbildung, z.B. über die DAAO (Deutsch-Amerikanische Akademie für Osteopathie).
Der Erwerb der diagnostischen und therapeutischen Fähigkeiten für die Osteopathische Medizin erfordert ein Fortbildungsprogramm von mindestens 700 Stunden über einen Zeitraum von mindestens 4 Jahren.
Nach erfolgreichem Prüfungsabschluss erwirbt der ärztliche Osteopath die Bezeichnung DIPLOM OSTEOPATH (D.O.) von der DAAO.
Als ärztliche Osteopathin arbeite ich alternativ, parallel und ergänzend zur klassischen schulmedizinischen Versorgung.
Die Osteopathie
Osteopathie ist ein ganzheitliches System, das Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA entwickelt wurde. Dr. Andrew Tayler Still gilt als Begründer der Osteopathie. Er suchte nach Möglichkeiten, den Patienten ohne Medikamente oder Chirurgie zu behandeln. Die Osteopathie eröffnet dem Therapeuten die Möglichkeit, sanft mit den Händen zu heilen.
Still erkannte, dass Krankheiten des Menschen in Verbindung mit der Beeinträchtigung seiner Muskeln, Sehnen und Bändern stehen. Die im Menschen vorhandenen Selbstheilungskräfte können wirksam werden.
Man unterscheidet drei große Systeme in der Osteopathie:
1. Die parietale Osteopathie zur Therapie der Muskel-Gelenk-Systeme
Es werden Behandlungstechniken verwendet, die krankhafte Veränderungen des Muskel-Skelettsystems finden und behandeln. Die Muskel-Energie-Technik zum Beispiel ist eine Technik unter Zuhilfenahme der Muskelkraft des Patienten. Sanft werden fehlstehende Gelenke in ihre ursprüngliche Lage zurückgebracht. Es wird ein langhaltender Effekt erzielt, da das umgebende Gewebe mitbehandelt wird. Der Patient wird aktiv in die Behandlung mit einbezogen und nicht nur passiv eingerenkt. Zur parietalen Osteopathie gehört eine Vielzahl an Techniken.
2. Die viscerale Osteopathie zur Behandlung innerer Organe
In der visceralen Osteopathie werden die Organe sanft und direkt behandelt. Die Mobilität der einzelnen Organe wird geprüft und die Beweglichkeit der einzelnen Organe zueinander im stützenden Muskel-und Bindegewebe getastet und ggf. entsprechend therapiert. Dabei können Verklebungen gelöst und Stauungen aufgelöst werden. Die Funktion der Organe wird nachhaltig unterstützt und Selbstheilungskräfte können so aktiviert werden.
3. Die craniosacrale Osteopathie zur Therapie des zentralen Steuerungssystems des Körpers
Die craniosacrale Osteopathie beruht auf dem Prinzip, dass der Rhythmus der Bewegungen des Gehirnwassers (Liquor) tastbar ist. Dieser Rhythmus ist an den einzelnen Schädelknochen bis hin zum Kreuzbein tastbar.
Grundsätze der Osteopathie
Bei der Entwicklung der Osteopathie hat Andrew Still dabei folgende Prinzipien entwickelt:
- Der Körper ist eine Einheit
- Der Körper verfügt über eigene Selbstheilungskräfte
- Verbundenheit von Strukturen und Funktionen
Um das Behandlungsziel der Gesundung zu erreichen werden Körper, Geist und Seele gemeinsam mit einbezogen.
Zur Indikationsbreite der Osteopathie gehören eine Vielfalt an Erkrankungen.
Osteopathie kann u.a. angewendet werden bei:
- Chronischen und akuten Schmerzen
- Schwindel
- Neuralgische Beschwerden
- Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Unfallfolgen
- Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule
- Degenerative Erkrankungen
- Systemische Organerkrankungen
- Beschwerden nach Brüchen und Operationen
- Kiefergelenksproblemen
- Migräne, Tinnitus, vegetativem Ungleichgewicht
Wenn Sie Interesse an Osteopathie haben, bitten wir Sie, einen Termin in der Praxis Dr. Graffunder in Hannover zu vereinbaren.
(Quellennachweis: DAAO, MWE, Wikipedia)